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Mit vorbörslichen Aktien sind Wertpapiere gemeint, die noch nicht an der Börse gehandelt werden. Sie dürfen nicht verwechselt werden mit vorbörslichen oder nachbörslichen Aktienkursen, mit denen die Wertentwicklung von Wertpapieren außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Börsen bezeichnet werden. Viele junge Aktiengesellschaften streben mit der vorbörslichen Ausgabe von Aktien eine Wertsteigerung des Unternehmens und damit einen erfolgreicheren Start beim angestrebten Börsengang an.
Die vorbörslich ausgegebenen Aktien bringen Geld in die Unternehmenskasse und sollen die Ausgangsposition des Unternehmens für den geplanten Börsengang optimieren.
Das wichtigste Verkaufsargument für die Anleger ist die starke Wertsteigerung der Aktie, sobald diese an der Börse gehandelt wird.
Allerdings kann der Ausgabepreis der vorbörslich gehandelten Aktie autonom über eine Formel festgelegt werden, die für den Anleger nicht nachvollziehbar ist. Somit ist nur schwer zu ermessen, ob der vorbörslich festgelegte Ausgabepreis der Aktie tatsächlich gerechtfertigt ist.
Welche Chancen ergeben sich aus vorbörslichen Aktien?
Immer wieder gibt es vielversprechende Unternehmen, bei denen sich ein Kauf von vorbörslichen Aktien lohnt. Wer im Sommer 2020 beispielsweise vorausahnen könnte, welches Unternehmen den ersten nachweislich wirkenden Corona-Impfstoff entwickeln und produzieren wird, würde mit vorbörslich gehandelten Aktien dieses Unternehmens ein Vermögen machen. Allerdings sind derlei Zukunftsprognosen natürlich extrem schwierig, zudem gibt nicht jedes der entsprechenden Unternehmen vorbörsliche Aktien heraus.
Es gibt allerdings fast märchenhafte Erfolgsgeschichten aus der Vergangenheit:
Im Jahr 1998 wurden die Aktien der damaligen Sedeco Medienholding AG vorbörslich für umgerechnet 10 Euro gehandelt. Kurz darauf benannte sich das Unternehmen, das später Filme wie „Käptn Blaubär“ oder „Marlene“ produzierte, in Senator Entertainment AG um und ging 1999 erfolgreich an die Börse. Ab sofort stieg der Kurs gewaltig an und erreichte schon nach wenigen Jahren einen Kurs von 138 Euro. Heute ist das Unternehmen als Wild Bunch AG eine feste Größe in deutschen Filmgeschäft.
Wer zur richtigen Zeit in vorbörsliche Aktien des Unternehmens investiert hat, darf sich noch heute über extrem hohe Profite freuen.
Im Gegensatz zum Aktienhandel an der Börse besteht beim vorbörslichen Handel kaum eine Regulierung. Daher muss man um die Risiken bei dieser Anlagemöglichkeit wissen.
Bei vorbörslich ausgegebenen Aktien handelt es sich oftmals um enge Wertpapiere, bei denen ein beständiger Handel an der Börse nicht garantiert ist.
Mit anderen Worten: Mit dem vorbörslichen Verkauf von Unternehmensanteilen geht das ausgebende Unternehmen keine Verpflichtung ein, innerhalb einer bestimmten Zeit an die Börse zu gehen und die ausgegebenen Aktien dort zu handeln.
Auch hier gibt es einige unrühmliche Beispiele von Unternehmen, deren Aktionäre bereits seit Jahren auf den groß angekündigten Börsengang warten, der aber bis heute nicht erfolgte. Da es bis zum Börsengang keine Handelsplattform gibt, über die sich die erworbenen Aktien wieder veräußern ließen, können Anleger diese Unternehmensanteile bis dahin nicht wieder zu Geld machen. Wenn es zu keinem Börsengang kommt, droht sogar ein Totalverlust des angelegten Kapitals.
Ein weiteres Risiko geht vom vorbörslichen Ausgabepreis der Aktien aus. Da sich dieser nicht aus dem Börsenhandel ergibt, sondern durch das ausgebende Unternehmen nach einer nicht öffentlich einsehbaren Formel errechnet wird, kann es bei einem Gang an die Börse auch eine böse Überraschung geben. Denn der Aufstieg der Aktie ist kein Automatismus, sondern hängt neben dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens auch von Faktoren wie der Gesamtwirtschaftslage und der sich daraus ergebenden Nachfrage ab.
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